Der Solidarfonds

Was ist der Solidarfonds?

Der Solidarfonds ist ein Geldfluss zwischen Wohnprojekten mit dem Ziel, Zins und Tilgung für diese Projekte zu senken. Der Fonds arbeitet nur mit Projekten, die sich freikaufen wollen. Freikauf bedeutet, Grund und Boden der Spekulation zu entziehen und seine Unverkäuflichkeit zu gewährleisten. Der Fonds setzt alle ihm zufließenden Gelder ausschließlich zur Entschuldung von Projekten ein. Diese Projekte befinden sich in gemeinnütziger Trägerschaft (e.V.). Die Unverkäuflichkeit der mit dem Fonds verbundenen Häuser wird durch grundbuchliche Rechte gesichert. Dadurch wird käufliches Eigentum in unverkäufliches Verantwortungseigentum umgewandelt. Der übliche, spekulative Wucher mit Eigentumsrechten wird überwunden.


Die positiven Effekte des Solidarfonds:
1. Mit Eigentumsrechten an Grund und Boden wird kein Handel mehr getrieben. Rechte werden nicht zur Handelsware gemacht.
2. Alle Beteiligten sind durch das unverkäufliche Eigentum gemeinschaftlich gesichert und können sich gegenseitig finanziell stärken.
3. Der von der Käuflichkeit befreite Boden führt zu einem solidarischen Kapitalbegriff und zu einer Verkürzung von Entschuldungszeiträumen.


Die Funktionsweise des Solidarfonds:
Der „Solidarfonds zur Befreiung von Grund und Boden“ hat kein eigenes Konto. Das Geld zirkuliert zwischen den Wohnprojekten, um immer das teuerste Darlehen möglichst schnell abzutragen. Die Buchungen für den Fonds erfolgen direkt über die Einzelkonten der Wohnprojekte. Es ist gewährleistet, dass Gelder nie sinnlos auf einem Konto festsitzen.


Wie gelangt Geld in den Fonds?
Erste Quelle des Fonds sind die zinslosen Darlehen. Diese kommen aus anderen Projekten oder von Privatpersonen. Privatpersonen, die sich für die Idee des Freikaufs begeistern, unterstützen den Solidarfonds durch zinslose Darlehen. Wohnprojekte, die Überschüsse haben, stellen zinslose Darlehen zur Verfügung. Diese bedeuten für sie Rückstellungen. Sie stehen dem Fonds also zeitlich begrenzt zur Verfügung.
Zweite Quelle des Fonds sind Spenden: Viele kleine und größere Spenden helfen mit, die Entschuldung und damit die Zinseinsparungen voranzubringen.
Dritte Quelle des Fonds sind die freiwerdenden Gelder aus Zinseinsparungen. Das ist die eigentlich systematische Quelle für den Fonds. Nimmt ein Wohnprojekt den Fonds in Anspruch, legen die Bewohner vorab fest, wie lange sie nach dem solidarischen Abtrag ihrer zinsbehafteten Darlehen die eingesparte Zinslast dem Solidarfonds zu Gute kommen lassen.


Zusammenfassung:
Mit einer wachsenden Anzahl von Wohnprojekten wächst die Finanzkraft des Fonds. Immer mehr Häuser werden zügig von der Zinslast befreit. Die Unverkäuflichkeit von Grund und Boden wird umgesetzt. Die Fähigkeit zum Verantwortungseigentum muss allerdings innerhalb dieser Wohnprojekte mitwachsen. Diese Fähigkeit ist die menschlich-individuelle Aufgabe für die Beteiligten. Der Solidarfonds schafft Abhilfe von zwei Fehlentwicklungen der gegenwärtigen Gesellschaft:
a) Er überwindet die ungesunde Spaltung des sozialen Lebens in vermietende und mietende Parteien, von Menschen mit und Menschen ohne Eigentum an der Erde. 

b) Er verhindert den Stau von Kapital in Bodenwerten. Das sinnvoll fließende Kapital kommt zuerst nur in kleinem Umfang, dann aber immer mehr Menschen in Form von bezahlbarem selbstverwalteten Wohnraum zugute.


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